Warum positives Denken dein Leben ruiniert – ein Abgesang auf das innere Glitzer-Einhorn
- Sara Stamm
- May 13
- 2 min read
Updated: May 21

Triggerwarnung: In diesem Text kommen Sarkasmus, Realismus und ein Hauch von Wahrheit vor. Wer nur in Regenbögen lebt, sollte besser ein Einhorn streicheln gehen.
🦄 Kapitel 1: Das Einhorn und die rosa Brille
Positives Denken. Der heilige Gral der Selbsthilfe-Bibeln.
Das Glitzerpulver, das über jedes Problem gestreut wird, bis es so aussieht, als wäre es gar nicht mehr da.
„Du musst nur positiv denken!“ – Danke, Sandra aus dem Yoga Kurs.
Mein Konto ist trotzdem leer, mein Herz gebrochen und der Kaffee alle.
Positives Denken ist wie ein Filter auf Instagram: Sieht kurz nett aus, löst aber nichts.
🧠 Kapitel 2: Toxische Positivität – die gut gemeinte Gehirnwäsche
„Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen. “Ach so?
Dann war mein Nervenzusammenbruch gestern wohl eine besonders kreative Challenge vom Universum.
Toxische Positivität bedeutet: Alles muss gut sein, immer.
Auch wenn du innerlich zerbröselst wie ein zu alter Butterkeks. Die Folge?
➡️ Gefühle werden unterdrückt.
➡️ Unangenehme Wahrheiten ignoriert.
➡️ Persönliche Entwicklung? Eingefroren – wie Tiefkühlpizza.
😬 Kapitel 3: Der Glitzer-GAU – wenn Gefühle zur Bedrohung werden
Es ist okay, traurig, wütend, erschöpft oder unsicher zu sein.
Aber in der Welt des permanenten Positiv-Denkens sind solche Gefühle wie ein schlechtes WLAN-Signal: werden nicht toleriert.
Dabei zeigen gerade diese Gefühle, wo deine wahren Themen liegen.
Wer sie ignoriert, läuft Gefahr, ein Dauer Abo beim Therapeuten zu buchen. Spoiler: Das innere Glitzer-Einhorn kommt da auch nicht mit.
🧃 Bonus-Anekdote: Wenn dir das Leben Zitronen gibt… halt die Klappe, bitte.
Kennst du diese Sprüche? „Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus.“
Oder der Klassiker: „Leg ein Schnitzel drunter.“– Danke, aber wenn ich traurig bin, will ich keinen Küchenratgeber, sondern jemanden, der mir sagt: Du darfst traurig sein. Punkt.
Diese Kalenderspruch-Logik macht genau das, was echte Gefühle nicht brauchen: Sie bügelt sie weg. Streicht sie glatt. Und hinterlässt das flaue Gefühl, dass Wut, Trauer oder Frust irgendwie „falsch“ sind.
Aber ich sag dir was: Wenn ich wütend bin, dann bin ich wütend. Und das ist verdammt nochmal okay.
Jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung.
Gerade im Coaching muss dafür Platz sein – ohne Bewertung, ohne Glitzer drüber. Nur dann kann echte Veränderung beginnen.
🛠 Kapitel 4: Positives Denken 2.0 – bitte mit Gehirn
Ich sage nicht: Denk negativ. Ich sage: Denk realistisch. Fühl ehrlich. Handle bewusst.
➡️ Positives Denken funktioniert, wenn du vorher durch den Dreck kriechst.
➡️ Wenn du hinsiehst, statt wegzublenden.
➡️ Wenn du echte Lösungen suchst, statt „Love & Light“ zu posten, während du innerlich implodierst.
🙌 Fazit: Lass das Einhorn frei – aber gib ihm auch ein Schlammbad
Das Leben ist kein Instagram-Feed. Es ist chaotisch, roh, manchmal schmerzhaft – und genau deshalb schön.
Du darfst positiv denken. Aber bitte nicht als Flucht vor der Realität, sondern als Entscheidung nach dem Hinsehen.
Und wenn du gerade keine Lust auf Glitzer hast? Dann ist das vielleicht dein ehrlichster Moment.
👉 Was denkst du dazu? Fühlst du dich auch manchmal von „Think Positive“-Sprüchen überrollt? Schreib’s mir in die Kommentare – oder lass uns gemeinsam dein inneres Einhorn erden.
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